Linssen Boating Holidays

Für viele Linssen-Motoryachteigner und Chartergäste erhöhen mitreisende Kinder und Enkel den Fahrspaß ganz erheblich.

Grundregeln

• Ein aufgeräumtes Deck, denn über lose Taue und Spielzeug straucheln auch Kinder. 
• Solange Kinder nicht schwimmen können, sie nicht allein aufs Vordeck lassen. 
• Bringen Sie Kindern bei, sich immer mit einer Hand an der Reling festzuhalten. 
• Gewöhnen Sie Kinder daran, dass Sie manchmal keine Zeit für sie haben. 
• Über das Gangbord wird nicht gerannt. 
• Sprechen Sie ab, wer auf die Kinder aufpasst, insbesondere wenn die Manöver volle Konzentration erfordern (Schleuse, Anlegen). 

Für viele Linssen-Motoryachteigner und Chartergäste erhöhen mitreisende Kinder und Enkel den Fahrspaß ganz erheblich. Was ist schöner, als Kindern die Liebe zum Wasser beizubringen und später auch das Bootfahren? Kinder an Bord verlangen aber auch erhöhte Aufmerksamkeit und Zuwendung, nicht zuletzt wegen ihrer Sicherheit. 

Auch an Bord haben Kinder in jeder Altersstufe ihren eigenen Charme. Für jedes Alter gibt es etwas zu erleben. Allerdings müssen sich die Erwachsenen den Kindern anpassen wollen und anpassen können.

Baby an bord

In jedem Alter sind es an Bord andere Dinge, die zu berücksichtigen sind, sogar im Baby-Alter. Eine Fahrstrecke mit vielen Schleusen kann die notwendigen Schlafphasen eines Babys tüchtig durcheinander wirbeln. Für den Babyschlaf erscheint die Vor- oder Achterkajüte an sich als idealer Ort, aber auf einer Route mit vielen Schleusen, wobei Bug- und Heckschraube betätigt werden müssen, ist das weniger ideal. Eine bessere Lösung ist dann die Mittelkabine. Das Geräusch der Bug- und Scheckschraube wird selten für ein Schlaflied gehalten. 

Buntstifte, Puzzles und Spiele 

Kinder im Alter von 2 bis etwa 7 Jahren möchten unterwegs vor allem beschäftigt werden. Während Erwachsene die vorbeiziehende Landschaft genießen, sehen Kinder dieser Altersgruppe das mit Sicherheit anders. Nicht lange und man hört die Frage: „Sind wir schon da?“ Unentbehrlich sind dann Spiele, Knetmasse oder Buntstifte an Bord. 

Für die etwas Älteren aus dieser Alterskategorie kann man sich übrigens ganz gut Spielchen ausdenken, die die Umgebung mit einbeziehen. „Ich sehe was, was du nicht siehst...“ oder „Wer sieht zuerst…“ Aber auch damit ist es meist schnell vorbei. Mindestens für diese Altersgruppe sind lange Törns weniger geeignet. Zwei bis drei Stunden hintereinander ist lang. Mit solchen Kindern beispielsweise von den Niederlanden nach Berlin zu fahren (oder umgekehrt), ist keine wirklich gute Idee. Sogar die Strecke von Limburg nach Zeeland sollte man besser in kurze Stücke aufteilen. Drei bis vier Stunden Fahrt sind für 4- bis 5-Jährige oft mehr als genug. 

Eigene Aufgaben geben

Ab etwa 7 Jahren wird es möglich, Kinder stärker in die Abläufe an Bord einzubeziehen. Man kann ihnen beispielsweise einfache Seemannsknoten beibringen und sie an der täglichen Pflege des Schiffes beteiligen. So lernte Bram schon mit 5 Jahren von seinem Opa, dass vor der Abfahrt immer der Algenfilter auf Verschmutzungen kontrolliert und der Ölstand des Dieselmotors geprüft werden muss. Nicht daran zu denken, dass Opa ohne diese Kontrollen noch einmal ablegen durfte. Mit zunehmendem Alter konnte Bram die Überprüfungen übrigens völlig selbständig ausführen. 

Auch wenn es nicht erlaubt sein mag, aber jetzt, da Bram 9 Jahre alt ist, steht er schon manchmal am Ruder – natürlich mit dem Skipper neben sich – und entwickelt beachtliches Steuergefühl. Seine 2 Jahre jüngere Schwester Elise lernte die Knoten in kürzester Zeit und hilft Oma beim Anlegen. 

linssen yachts children on board (6)linssen yachts children on board (2)

Selbstbeschäftigung

Teenager können auch längere Stecken aushalten. Ihre Einbeziehung in die Schiffsführung verhindert aufkommende Langeweile (Aufgaben zuweisen, mitnavigieren). Unterwegs gibt es viel zu sehen, was neugierig macht. Solche Erlebnisse sind bestimmt Stoff für die Geschichten, die später in der Schule oder im Freundeskreis erzählt werden. Dennoch muss oft mehr hervorgezaubert werden, um Kinder und auch Erwachsene bei Laune zu halten. 

Die Linssen allein reicht dafür nicht aus. Ein Beiboot wirkt Wunder, anfangs vielleicht nur mit Rudern, aber natürlich kommt bald ein (kleiner) Außenbordmotor ins Spiel. Wenn Kinder segeln spannend finden, macht natürlich eine Optimist-Jolle großen Spaß. Der Augenblick, wenn ein Kind zum ersten Mal rudernd oder segelnd allein losfährt, gibt sowohl Eltern bzw. Großeltern als auch dem Kind einen echten Kick. Das darf natürlich nur bei sicheren Verhältnissen geschehen und nach gründlicher Einweisung. 

Aber einmal kommt die Zeit, dass Kinder absolut nicht mehr mitfahren wollen. Verzweifeln Sie dann nicht. Wenn Kinder Bootsfahrten im Prinzip nicht als Verpflichtung, sondern als höchste Form der Entspannung erlebt haben, kommen sie früher oder später wieder darauf zurück. »Vielleicht mit der Frage, ob sie sich Ihr Schiff einmal ausborgen dürfen…

Regeln an Bord

Auch wenn es der Motivation zum Mitfahren abträglich sein mag, müssen sich auch Jungmatrosen zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit der übrigen Crew an Grundregeln halten. Sie werden Regeln wohl zunächst als unangenehme Einschränkung empfinden. Aber eine überzeugende und wiederholte Begründung des „Warum“ fördert deren Akzeptanz sogar bei den Jüngsten. Kinder erkennen mögliche Gefahren oft nicht selbst. 

Natürlich ist es eine Grundregel, dass Kinder ab Laufalter bis dann, wenn sie gute Schwimmer geworden sind, immer eine Rettungsweste tragen – an Bord, aber auch auf dem Steg. Bei uns gibt es darüber keine Diskussion, nur Erklärungen! Ein Kind, das nicht schwimmen kann und ins Wasser fällt, verschwindet sofort unter der Oberfläche ¬– man will es sich nicht vorstellen! 

Darüber hinaus sollten Kinder lernen, Situationen zu ertragen, in denen man keine Zeit für sie hat, beispielsweise in einer Schleuse. Kleinkinder schickt man dann manchmal besser unter Deck. Übrigens handeln nach dieser Regel oft auch Berufsschiffer. Kinder könnten sonst im Wege sein. 

Nicht immer machbar – aber für die Jüngsten müsste zur Aufsicht eigentlich ein dritter Erwachsener an Bord sein. Oft sind zwei Erwachsene vollauf beschäftigt, etwa bei einer Schleusendurchfahrt oder beim Anlegen. Ist dies nicht möglich, sollte jedenfalls abgesprochen werden, wer die Kinder im Auge behält, insbesondere dann, wenn das Schiff alle Aufmerksamkeit abverlangt (Anlegen, Schleuse, viel Verkehr). 

Platz schaffen

Mit Kindern an Bord ist ein aufgeräumtes Deck unerlässlich. Über herumliegende Taue stolpert jeder leicht, also lautet die Devise: wegräumen oder aufgeschossen weghängen (natürlich auch ohne Kinder an Bord!). Auch herumliegendes Spielzeug kann einen bösen Sturz verursachen. Kindern beizubringen, ihr Spielzeug aufzuräumen oder an einer bestimmten Stelle zu deponieren – unbedingt bei der Annäherung an eine Schleuse oder einen Anleger – hilft allen an Bord. Sie sollten am besten außerdem verhindern, dass Spielzeugautos auf dem leicht nach Back- und Steuerbord geneigten Achterdeck (der AC) spontan ins Wasser rollen können. 

Bewegungsraum an Bord ist für Kinder sowieso wichtig. Dann haben sie mehr Freude an der Fahrt. Manchmal sollte dafür sogar das Linssen-Standardmobiliar weichen. So steht inzwischen der Salontisch unserer „Cómplice“ (Grand Sturdy 40.9 Sedan) zu Hause auf dem Dachboden, um mehr Lauffreiheit im Salon zu haben. 

Das mag für jeden anders sein, denn jeder Vorteil hat seinen Nachteil. Nicht ausschlaggebend ist das vielleicht bei nur ab und zu mitfahrenden Kindern oder Enkeln. Aber unsere allgemeine Erfahrung jedenfalls ist, dass die ebenerdige Sedan-Version bei Klein- bzw. Kleinstkindern an Bord geeigneter ist als die AC-Version mit Niveauunterschieden und Stufen. Das große Achterdeck der Sedan bietet eine geräumige und recht sichere Spielfläche, zumindest für kleine Kinder. Vorausgesetzt, man gewöhnt ihnen ab, auf der Sitzbank in der Plicht herumzuturnen! 

Bei der AC hat man vielleicht eher die Neigung, die Reling rundum mit einem Netz zu sichern. Weniger ästhetisch, aber effektiv für die Sicherheit der Kleinsten. Vergessen Sie bei der AC nicht, den Durchgang zwischen den hinteren Bänken und der Treppe zur Badeplattform zu verschließen! Ein einfaches und passend gesägtes Holzbrett, das an der Reling festgeknotet wird, genügt. 

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Das war’s!

Wenn Sie eine Linssen-Crew fragen, was denn so schön an einem Törn ist, können Sie 10:1 auf die Antwort wetten: Es ist das Fahren an sich, weniger das Ziel. Für Erwachsene geht es eher um den Fahrspaß, für Kinder oft vor allem um das Ziel. Dort erst beginnt für sie das Vergnügen: mit anderen Kindern Krebse fangen, eine Angel auswerfen, ins Beiboot steigen, am Ufer entlang streifen, schwimmen, Sandburgen bauen. In fortgeschrittenerem Alter lohnt sich vielleicht auch der Besuch eines kinderfreundlichen oder interaktiven Museums. 

Hat man Kinder an Bord, ist die Wahl des Ziels besonders wichtig. Ein Badestrand, ein Spielplatz oder ein Schwimmbad wirken Wunder. In den Niederlanden gibt es vornehmlich in Zeeland viele geeignete Yachthäfen, die für jedes Alter etwas bieten, etwa Sint Annaland, Bruinisse und die Roompot Marina (mit einem Besuch von Neeltje Jans). Aber auch einige Inseln am Grevelingen (z.B. Archipel) machen (den Kleinsten) Spaß. An der Maas haben Kinder etwa am Leukermeer viele Möglichkeiten zum Austoben. Und für wen der Meeresstrand der Kindertraum ist, der könnte u.a. in Katwijk oder auf einer der Watteninseln vor Anker gehen (Terschelling, Vlieland). 

Für Matrosen jeden Alters gibt es genügend „serious pleasure“! 

Herzlichen Dank. 
Der Beitrag kam dank der Mitarbeit von Aad Huijs und Peter Van Roy zustande. Bei beiden fahren regelmäßig Enkel im Alter zwischen 0 und 9 Jahren mit.

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